Konzept & Idee

Die Gründer*innen bzw. Mitarbeiter*innen des JuZ haben es sich zum Ziel gesetzt, einen Raum zu schaffen und zu erhalten, in dem jede*r einzelne sich ohne Bevormundung und übermäßiger Reglementierung von außen, jedoch unter Berücksichtigung der Interessen
und der Person seiner Mitmenschen einbringen bzw. selbst verwirklichen kann. Grundvoraussetzung hierfür sind die Bereitschaft zur Kooperation und zur Diskussion, ebenso wie das Vorhandensein von Kritikfähigkeit, Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein bzw. der Bereitschaft, diese Eigenschaften zu erlernen.

Ziel der Arbeit im JuZ soll neben dem Spaß die Förderung von selbständigem Handeln, eigenständigen Entscheidungen und Übernahme von Verantwortung sein, und nicht etwa willenloser Konsum.

Des Weiteren geht es vor allem auch um die Entwicklung von Kreativität, kritischem Denken und eigenen politischen Positionen. Das Ziel sollte mit anderen Worten die gelebte Demokratie sein. Dies geschieht im täglichen Leben miteinander im JuZ, in dem jede*r einzelne selbstständig und autonom ist und bleibt, und sich das Haus nach dem Motto „Das JuZ ist das, was WIR daraus machen“ entwickelt. Alles geschieht nach dem Prinzip der Freiwilligkeit, jede*r übernimmt so viel Verantwortung und Arbeit wie er oder sie gerade möchte.

Alle Mitarbeit verläuft ehrenamtlich.

In Selbstverwaltung – das bedeutet in erster Linie das Fehlen von hauptamtlichen Pädagoginnen / Pädagogen. Die Selbstverwaltung zeichnet sich vor allem durch totale Autonomie in Konzeption, Organisation und Eigendefinition aus.

Jede*r Mitarbeiter*in hat das gleiche Mitsprache- und Bestimmungsrecht, alle Beschlüsse werden Basisdemokratisch auf der wöchentlichen Mitarbeiter*innen-Besprechung („MB“) nach dem Konsensprinzip gefasst. Zur MB ist jede*r herzlich willkommen und kann an Diskussionen teilnehmen, Ideen einbringen und so im JuZ mitwirken.

Noch ein paar Worte zur Selbstverwaltung an sich:
Seit der Jugendzentrumsbewegung Anfang der 70er Jahre wurde deutlich, dass selbstverwaltete und selbstgestaltete Räume für Jugendliche von erheblicher Bedeutung sind. In Anbetracht der Tatsache, dass die meisten vorhandenen gesellschaftlichen Angebote vorgegebener oder kommerzieller Art sind, liegt die Bedeutung von selbstdefinierten und abgegrenzten Räumen für Jugendliche nahe.

Durch diese nicht sehr weit verbreitete Form der Selbstorganisation wird es möglich, die eigene Situation innerhalb der Gesellschaft zu untersuchen. So kann die gemeinsame Interessendurchsetzung und deren mögliche Behinderung durch z.B. konservative Kräfte thematisiert werden, Lösungsansätze können formuliert und schließlich durchgesetzt werden.

Selbstverwaltung olé!

Man kann durchaus einen Unterschied machen zwischen Besucher*innen und Mitarbeiter*innen, nämlich den Personen, die regelmäßig bei Planung und Durchführung der Veranstaltungen mithelfen und für die Aufrechterhaltung des täglichen Betriebs sorgen. Auch die regelmäßige Teilnahme an der MB ist ein wichtiges Kriterium für diese „Unterscheidung“.

Die wichtigsten organisatorischen Aufgaben wie die Verwaltung der Finanzen und die Kontoführung, die Getränkeorganisation und die Zuständigkeit für die Post verteilen sich auf verschiedene Personen, die Verantwortung und Entscheidungsgewalt bleibt jedoch bei der MB.

Immer wieder kristallisieren sich einzelne Personen heraus, denen z.B. das Organisieren von Konzerten, der Siebdruck o.a. am meisten liegt und die so zu Ansprechpartner*innen für den jeweiligen Bereich werden.

Grundsätzlich ist jedoch jeder Bereich für jede*n offen zugänglich und auch bezüglich der Informationen ist man um Transparenz innerhalb des JuZ bemüht.